Sonntag, 6. November 2011

Eindrücke des 30jährigen Jubiläums der New World Foundation – KONZERTFEELING und pure ESKALATION !

Wie die Überschrift schon vermuten lässt, gab es am letzten Ende hier etwas zu feiern: Das 30 jährige Juiläum der NWF sowie das alljährliche „End Of The Year“-Konzert des Kindergarten.
Negativer Beigeschmack dieses Festivals, ganz klar: Kein Wochenende für uns Freiwillige. Dafür hieß es dann am Samstagmorgen, wie gewohnt in aller Frische (NICHT!) um 8 Uhr auf der Matte stehen – Vorbereiten. Schon eine Woche zuvor haben wir ja fleißig den Kindergarten leergeräumt um ihn dann am Samstag mit allen möglichen Ständen und Sitzgelegenheiten vollzustopfen :) Das Programm am Samstag war dann ganz vielseitig – man konnte sich zum einen an den unterschiedlichen Ständen über die diversen Projekte der NWF informieren oder sich zum anderen von der Bühnenshow unterhalten lassen. Es gab immer mal wieder vereinzelte (Gott sei Dank nicht zu lange dauernde) Reden verschiedener Träger der Organisation, zwischendurch aber auch viele Showeinlagen, wie Break Dance oder Gesang. Das war echt cool, vor allem weil man da wieder gesehen hat, wie viele Talente Lavender Hill doch zu bieten hat.
Für die Kleinen gab es dann auch noch Facepainting (und ja ich gebe es zu, auch wir Freiwilligen konnten nicht wiederstehen, uns mit kleinen Blumen und Herzchen zu verschönern).
Richtig aufregend – und nervenaufreibend – wurde es dann aber erst als die ganze Veranstaltung rüber zur Kirche gepilgert ist um sich das Konzert der Kiddies anzuschauen. Hinter der Bühne haben wir ganz eifrig die Kinder umgezogen, ihnen die Haare gestylt und ihre Nerven beruhigt (es gab mehr als einen Heulanfall). Und dann ging es los: Erst das gemeinsame Lied und dann die vielen Performances der einzelnen Kindergartengruppen – und ich muss sagen, ich bin sehr stolz auf meine Kinder :) Die haben sich echt super geschlagen (und meine Befürchtungen, dass alle nur stumm und voller Panik auf der Bühne stehen würden haben sich ZUM GLÜCK nicht erfüllt !!).
Was mich aber am meisten überrascht hat war die ganze Atmosphäre während des Konzert – ich habe mich echt gefühlt als wären die Kleinen die größten Popstars aller Zeiten. Alle Eltern haben gejubelt, haben mitgetanzt und sind einfach nur richtig mitgegangen – wir mussten sogar ein Absperrband vor der Bühne ziehen, damit die Eltern nicht allzuweit nach vorne stürmen konnten. Man, das war auf jeden Fall ein richtiges Erlebnis !

Sonntag war dann totales Kontrastprogramm. Kirche und anschließend Kaffee trinken.
Der Gottesdienst war wirklich sehr beeindruckend – und auf englisch, ergo: ich konnte was verstehen :) - vor allem die Predigt, die von Allan Boesak gehalten wurde. Ich weiß nicht, ob euch der Name was sagt, aber dieser Mann hat schon damals zusammen mit Nelson Mandela die Friedensmärsche organisiert und hatte schon seit jeher eine enge Verbindung zur New World Foundation. Und Mann, der kann reden – hat mich sehr an Martin Luther King erinnert!
Lecker wurde es dann hinterher, Shareefa hatte super viele leckere Torten gebacken und so gab es für jeden ne ganze Menge Gebäck :))

Wie ihr euch vorstellen könnt waren wir dann die ganze letzte Woche extrem müde, weil wir keinen einzigen Tag zur Erholung hatten. Aber dennoch finde ich war es das wert :)

Auch dieses Wochenende sind wir nicht untätig geblieben – Paintball spielen um 8 Uhr an einem Samstag Morgen (keine Ahnung wer sich diese blöde Zeit ausgesucht hatte aber naja)... Fazit: War auf jeden Fall ganz lustig, bleibt aber doch eher ein Jungenvergnügen. Manchmal musste ich mich auch echt zurückhalten nicht laut loszulachen und mich zu fragen: Leute, was tun wir hier ? Denn nach ca. 2 Stunden sind zu unserer 12 köpfigen Gruppe noch eine Gruppe älterer Männer gestoßen die sich dann unseren 2 Teams angeschlossen haben. Und mannoman, die waren richtig „into it“. Der Anführer meiner Gruppe sah aus wie ein richtiger General und hat uns richtig auf den „Krieg“ vorbereitet. Naja, hat auf jeden Fall Spaß gemacht, tat aber auch richtig weh. (Hab ordentlich blaue Flecken – was soll man erwarten, wenn ne Farbkugel mit 150 km/h auf dich prallt :D)
Heute haben wir's dann eher ruhiger angehen lassen. Mirjam und ich haben mal wieder unsere Wäsche gewaschen (ja, ist jetzt nicht weiter erwähnenswert, würde ich sagen) und danach sind wir nach Muizenberg aufgebrochen. Sind ein bisschen über den Flohmarkt geschlendert (Tshirt für 1 Euro, knallpinken Nagellack für 50 Cent – muss man sich mal gönnen!), waren Café trinken und haben uns dann an den Strand gelegt. Und JA, ich bin jetzt zum ersten mal auch mal INS Wasser gegangen – es war echt kalt aber durch die Wellen hattest du gar keine andere Wahl als plitschnass zu werden :) War richtig schön erfrischend und wird auf jeden Fall wiederholt.

So, das wars soweit von mir ! Würde mich übrigens freuen, wenn ihr mir mal zurückposten würdet. Jede Neuigkeit, egal wie sinnlos, ist strengens erwünscht ! Hab nämlich echt gar keine Ahnung mehr, was so in der Welt passiert. (Gucken hier halt nie Fernsehen und eine internationale Zeitung habe ich mir hier noch nie gekauft)

Ganz Liebe Grüße,
eure Franzi (nein gar nicht: FRANSIE – das stand doch allen Ernstes auf meinen Namensschild während des Open Days)

Sonntag, 16. Oktober 2011

Hey ihr Lieben !

In den letzten 2 Wochen haben wir vor allen an den Wochenenden die Kreativität und Schönheit dieses Landes bewundern können. An unserem freien, nicht durch Farm Duty verschwendeten Sonntag konnten Mirjam und ich uns nach Kirstenbosch aufmachen, um den riesigen botanischen Garten dort erkunden zu können. Wir hatten uns allerdings nicht das beste Rumlauf-Wetter ausgesucht, es waren an die 33 Grad – selbst im Schatten. Und da der botanische Garten dann auch noch direkt an den Bergen und dementsprechend steil war, wurde das gemütliche Herumschlendern zu einer echten Plackerei. Die hat sich jedoch auch wirklich gelohnt ! Eine wunderschöne Postkartenansicht bot sich uns, egal wo wir auch hinguckten und die unterschiedlichsten Baum- und Blumenarten boten jede Menge Abwechslung. Spannend wurde es vor allem bei einer unserer (viiielen) Rasten, als auf einmal aus einem Gebüsch eine Schlange hervorgeschnellt kam um eine Maus zu erlegen – verdammt, habe ich mich erschrocken ! Am liebsten würde ich tausende Fotos hier hochstellen um euch einen ungefähren Eindruck zu vermitteln, aber irgendwie dauert das auf dieser Seite immer so lange. Wer also Facebook besitzt, möge sich doch einfach dort die vielen Fotos, die ich bereits hochgestellt habe, anschauen!
Kreativ wurde es dann dieses Wochenende – Mirjam und ich haben einige der vielen verschiedenen Arts & Craft – Märkte von Kapstadt erkundet. Fazit: Es war verdammt schwer, kein kleines Vermögen für diese Kostbarkeiten auszugeben: Schmuck, Holz-/Stein- und Perlenfiguren in allen Größen und Farben, Kleidung, Taschen, Bilder und und und. Außerdem haben wir in diversen Haarsalons vorbeigeschaut – Mirjam and Franzie wollen sich nämlich gerne typisch afrikanische Flecht und Zöpfchenfrisuren verpassen lassen. Schade nur, dass das so schweineteuer ist !! Da muss jetzt erstmal für gespart werden :)) Naja, irgendwann waren wir auf jeden Fall total am Ende vom vielen Laufen – hatten uns nämlich außerdem noch das Bo-Kaap-Viertel angeguckt, einem Stadtteil bestehend aus vielen kunterbunten Häuschen, die vor allem von Kapmalaien bewohnt werden.
Also wurde sich gegen Nachmittag zusammen mit Juli und Juliana zum Kaffee trinken getroffen. Wo? In einem wirklich coolen Café auf dem Balkon des Pan-African-Market – auf jeden Fall ein Insidertipp, weil die Atmosphäre dort einfach nur super ist! Es gab frischgepressten Saft in einem orientalisch/antiquitären Ambiente. Am Ende des Tages haben wir uns dann noch alle zusammen in den Company's Garden gelegt und haben so nebenbei etwas von der Demonstration mitbekommen, die an die nun bereits 4 Wochen dauernde Demo in der Wall Street in New York anlehnte. Schade war nur, dass hier, im Vergleich zu anderen Größstädten der Welt keine richtige Stimmung aufkommen wollte – Es waren kaum Leute da.

Sooooo. Morgen geht es dann wieder los mit dem anstrengenden, aber auch spaßigen Alltag. Langsam bereiten wir uns im Kindergarten schon auf das baldige Fest anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der New World Foundation vor. Das wird sowas wie ein „Tag der offenen Tür“ mit diversen Acts und Infos. Am 29. Oktober soll das ganze stattfinden – da bin ich auf jeden Fall schon gespannt und werde euch dann vom Ergebnis erzählen !

So long, bye bye,
eure Franzi

Dienstag, 4. Oktober 2011

It's me again

Sorry, dass ich so lange nichts mehr von mir habe hören lassen – langsam werde ich ein bisschen schreibfaul. Vielleicht liegt das aber auch einfach daran, dass für mich die Wochen langsam zum Alltag werden. Ohje, das hört sich jetzt total schlimm an, als hätte ich resigniert oder wäre total gelangweilt. Das ist es natürlich nicht, keine Sorge ! Ich bin nämlich ganz schön froh, dass jeder von uns hier langsam seinen eigenen Platz einnimmt – sich sozusagen eingefunden hat. Denn das war am Anfang ja doch ganz schön stressig, das ständige Hin und Her zwischen den vielen unterschiedlichen Projekten, die Warterei, das Grübeln darüber, was man denn heute dann überhaupt zu tun hat. Deshalb bin ich froh, dass ich jetzt jeden Tag voll und ganz mit dem Kindergarten beschäftigt bin und abends eigentlich fast nur noch wie ein Stein ins Bett falle.

Besonderes Kindergarten-Highlight innerhalb dieser 2 Wochen war auf jeden Fall, der Ausflug zu einer etwas weiter entfernteren Farm im Inland. Schon allein die Hin- und Rückfahrt mit dem Bus und den vielen lachenden, lärmenden Kindern (2 davon sich übergebend) war ein Erlebnis. Vor allem ist mir während dieser Fahrt aufgefallen, dass diese Kinder nichts anderes zu kennen scheinen als ihre vertraute Umgebung in Lavender Hill. Denn im Bus klebten praktische alle an der Windschutzscheibe und machten ganz große Augen, als wir an den vielen Küstenorten und dem wunderschönen Meer- und Strandpanorama vorbeifuhren. Auf der Farm angekommen wurde es dann ganz schön chaotisch (vor allem für die Lehrer und uns Freiwillige), denn den Überblick bei dieser ganzen Kinderschar zu behalten war wirklich eine Herausforderung ! Vor allem die vielen Tiere auf der Farm fanden allgemeine Begeisterung – Ziegen, Schafe, Schweinchen, Pfauen, Enten, alles wuselte durch die Gegend! Die Farm war wirklich wunderschön gelegen und viele kleine Läden ließen mein Shoppingherz höher schlagen – vergebens, denn auf die Kleinen aufzupassen und sie davon abzuhalten auf Erkundungstour zu gehen nahm mich dann doch vollends in Anspruch :) Für mich gab es an diesem Tag mindestens 2 ganz besondere Highlights des Tages : Das erste Mal, als wir vom Bus aus einen Wal sehen konnten, der sich wirklich unglaublich nah am Strand befand und sich munter hin und her drehte. Und das zweite Mal, als die Kinder alle zusammen auf einer großen Wiese spielen konnten – soo viel Platz und Natur, das war wirklich schön :)

Was war an den Wochenenden so los? Glück hatten wir auf jeden Fall mit dem Wetter, so dass wir des öfteren den Strand besucht haben und einfach nur die freie Zeit genossen haben – Sonnenbrand inklusive ! Außerdem sind wir ein bisschen durch Kalk Bay geschlendert, ein wirklich malerischer kleiner Ort mit vielen kleinen Läden. Für Mirjam und mich ging es dann auch noch zum Flohmarkt am Muizenberger Beach und zu einer großen Shoppingmall, wo wir ordentlich zugeschlagen haben – aber das muss ja auch mal sein ! Dieses Wochenende haben wir dann auch noch zusammen mit Freunden das Kapstädter Nachtleben erkundet und hatten viel Spaß – bin auch noch leicht gerädert von dem Abend, da ich schon am Tag zuvor wegen Farm Duty nur wenig schlafen konnte. Deshalb geht es für mich heute auch mal ganz früh ins Bett, damit ich die Woche überstehe !


Liebe Grüße und Totsiens !
Eure Franzi

Sonntag, 18. September 2011

It's Braai, not Barbeque !

So, nun ist das Wochenende leider schon wieder vorbei. Morgen heißt es dann wieder FRÜH AUSTEHEN (und wer mich kennt weiß, dass mir das echt nicht liegt !).
Dafür konnte ich das Wochenende aber wirklich genießen :) Freitag haben Mirjam und ich das erste Mal am Girls Club teilgenommen, das ist ein Projekt nur für Mädchen (wie der Name schon sagt), in dem wir über ganz viele typische Mädchensachen sprechen können. Momentan geht es um Freundschaft und dazu haben wir uns erstmal den Film „Sisterhood of the Traveling Pants“ angeguckt. Da geht es um eine „magische Jeans“, die auf wunderbarer Weise allen 4 Freundinnen passt und die die Mädchen dann während ihrer Ferien, die sie alle getrennt verbringen, untereinander hin und herschicken. Weil uns diese Symbolik so gut gefallen hat haben wir uns dafür entschieden, so etwas ähnliches für die Mädchen zu machen - ein „Travelling T-Shirt“, was jedes der Mädchen für eine Woche tragen darf und sie dann der Nächsten weitergibt. Mal schauen, wie sich das so entwickelt :)
Freitag abends sind wir dann noch nach Muizenberg in einen Club gegangen – wobei Club eigentlich das ganz falsche Wort ist, es fühlt sich eher wie an großes Wohnzimmer an: Mit Sofas und Kissen etc... Einziger Minuspunkt war eigentlich nur der Sänger (oder die Sängerin – ganz ehrlich, es ist uns bis heute ein Rätsel!), der/die mit Gitarre bewaffnet ein gleich klingendes Lied nach dem anderen vor sich her gebrummt hat... Ja, ich bin gemein aber hey – Juliana (eine Freiwillige, die ich vom Kindergarten kenne) und ich waren schon drauf und dran eine Triangel-Trommel-Band zu gründen, die wahrscheinlich besser gewesen wäre als DAS.
Najaaa. Samstag war dann auf jeden Fall das absolute Highlight ! Da das Wetter absolut grandios war – strahlender Sonnenschein und endlich mal wieder richtig WARM – sind wir mit dem Auto nach Simon's Town zum Boulders Beach gefahren. Dort gibt es eine große Pinguinkolonie, die ganz niedlich am Strand herumlaufen :) Wir konnten den süßen Tierchen richtig nahe kommen, scheu sind die auf jeden Fall nicht, das steht fest ! Und die Landschaft – einfach wunderwunderwunderschön (wir konnten gar nicht mehr aufhören mit den „oooohs“ und „aaaahs“). Habe dann auch sofort ordentlich viele Fotos geschossen – habe sie mir vorhin nochmal angeguckt und konnte nur staunen über diese Postkartenreife Landschaft. Kristallklares Meer, weißer Sand, Pinguine, riesige Felsen, Lagunen. So etwas zu beschreiben fällt viel zu schwer.
Den Rest des Tages lagen wir dann auch am Strand und haben einfach die freie Zeit genossen. (vielleicht zu lange – hab einen ordentlichen Sonnenbrand im Gesicht :D)
Abends gab es dann noch ein richtig leckeres Braai – die südafrikanische Bezeichnung fürs Grillen (und möge man es bloß NIEMALS grillen oder Barbeque nennen !!!!) Elvira und Ulli hatten uns eingeladen und es wurde ein wirklich sehr schöner Abend mit ganz viel Fleisch, Kartoffeln, Tomatensalat, Reis, etc. etc. ! Danach gabs dann auch noch 2 Filme zu gucken – am liebsten wäre ich für immer dageblieben, der Kamin war einfach zu warm um wahr zu sein :)
Nur heute war es ein wenig anstrengend, weil Mirjam und ich früh aufstehen und den ganzen Tag Farm Duty machen mussten – bei relativ starken Regen, nicht grade optimal ! Naja, aber dafür haben wir Mädels dann das nächste Wochenende frei und planen bereits, ein bisschen zu shoppen (das muss ja auch mal sein !)

Ich grüße euch alle und hoffe, es geht euch gut !
Eure Franzi

Freitag, 9. September 2011

Jetzt ist es offiziell !

Ab sofort werde ich jetzt immer im Crash arbeiten. Nachdem wir die verschiedenen Projekte „angetestet“ haben, hat mir der Kindergarten einfach am besten gefallen :) Das Problem an den anderen Projekten war auch einfach, dass man oft mehr nur eine Teilnehmerrolle einnimmt, während ich mich im Kindergarten viel mehr als Mitarbeiterin fühlen kann. (Eine Mummy hat mich heute Teacher genannt, wenn das mal nichts ist :P Naja, eigentlich wird jeder Mitarbeiter im Kindergarten so genannt aber gut...)
Es ist wirklich sehr schön zu sehen, dass sich die Kids immer mehr an einen gewöhnen. So wurde ich heute ganz freudestrahlend von 28 auf mich zu rasenden Kindern begrüßt und geknuddelt. Es hört sich vielleicht komisch an, aber mir tut so eine Umarmung, auch wenn sie „nur“ von einem 4jährigen Kind kommt wirklich gut, grade wenn ich mal wieder an meinem Heimweh zu knabbern habe. Auch für den Rest meines Arbeitstages (bis ca. halb 4, da viele Kinder von ihren Eltern oft zu spät abgeholt werden) halten mich die Kleinen ordentlich auf Trab mit ihrem wirklich sehr ausgeprägten Gespür, wie man wohl am besten möglichst viel Aufmerksamkeit bekommt: Da wird gehauen, geschrieen, gebettelt und öfters auch mal geweint.
Highlight der Woche für die Kinder war definitiv der Besuch im Pick n Pay, das ist der gängige Supermarkt hier in Südafrika. Die Kinder wurden gruppenweise mit dem Minitaxi (das sind meist sehr ramponierte Autobusse à la VW-Bus mit Fahrern, die glaube ich noch nicht allzu viel von Verkehrsregeln gehört haben – viele fahren einfach gleich ohne Fahrlizenz und sind dann der Grund warum es in Südafrika so viele Verkehrsunfälle gibt wie sonst fast nirgendwo). Ist aber auf jeden Fall eine sehr preisgünstige Möglichkeit von A nach B zu kommen, und wer Lust auf extrem laute Musik oder sich gerne mal wie eine eingequetschte Ölsardine fühlen möchte..... nein nein, ich fands eigentlich ziemlich cool damit zu fahren :) Im Pick n Pay angekommen wurden die Kids einfach mal durch den ganzen Laden geführt, um ihnen alles zu zeigen – an den Süßigkeitsregalen wurde ganz eindeutig die meiste Begeisterung gezeigt – und dann ging's auch schon wieder nach Hause.

….....

Next Day ! Soo, da ich leider die Tage nicht dazu gekommen bin, einen neuen Post hochzuladen, kommt der Text erst jetzt :) Habe seitdem auch schon wieder neue schöne Sachen erlebt, zB. der heutige Trip nach Kapstadt zusammen mit Marius. Dort haben wir uns das District Six- und das Slave Lodge-Museum angeschaut. Das war wirklich sehr sehr spannend, vor allem da Lavender Hill eine direkte Verbindung zum District Six hat. Dies war nämlich früher ein Bezirk in Cape Town, in dem ganz viele Coloreds und Black People gewohnt haben. In Zeiten der Apartheid und mit Inkrafttreten des Group Areas Act wurde dieser Bezirk jedoch abgerissen und die dort wohnenden Menschen zwangsumgesiedelt. Das Township „Lavender Hill“ wurde nach der „Lavender Hill Road“ im District Six Museum benannt. Die mehr als sarkastische und zynische Idee dahinter war, dass sich so die Menschen ja gleich heimisch fühlen würden. Wenn ich daran denke, wie unglaublich vielen Familien so einfach ihre Heimat genommen wurde, ohne irgendeinen Grund – das hat mich heute ganz schön wütend gemacht. Umso wichtiger finde ich es deshalb, dass mit Hilfe eines solchen Museums an die Geschichte erinnert wird.
Auch die Slave Lodge war ein beeindruckendes Museum. Dieses große Gebäude war früher der Ort, an dem Sklaven verkauft und gekauft werden konnten.
Um uns ein bisschen von diesen ganzen Eindrücken und Informationen „erholen“ zu können, sind wir anschließend noch in einen wirklich wunderschönen Park mitten in Cape Town gegangen – da fühlte man sich gleich so gar nicht mehr wie mitten in einer riesigen Großstadt, sondern vielmehr wie in einem Dschungel. Palmen, grooooße Bäume und ganz viele Blumen – und das im Winter, echt nicht schlecht ! Süß waren auch die Scharen von Eichhörnchen, die durch den Park wuseln und extrem zutraulich sind :)

Soviel erstmal von mir ! Ansonsten bin ich momentan ein wenig krank (eigentlich schon die ganze Zeit :D) und es will einfach nicht weggehen, so ein Mist ! Drückt mir die Daumen, dass ich mich irgendwann mal gegen die 1000 Viren, die die Kleinen im Kindergarten durch die Gegend husten, immunisiere :P

Eure Franzi

Donnerstag, 1. September 2011

It's me, again ! Lavender Hill for Life


Heute ist mir mal wieder einmal mehr aufgefallen, wie unglaublich viele talentierte, klasse Menschen es hier gibt. Das durften heute viele in der Kirche bei einer kleinen Show erleben, die von den verschiedenen Youth-Programmen, ganz besonders vom Aftercare-Programm gestaltet wurde. Auch einige andere Jugendliche aus Lavender Hill haben daran teilgenommen. Zu sehen gab es ein breites Programm. Es wurde gesungen (mal im Duett, mal als Chor – gesungen wurden Songs, die von den Kids, Bruce und einigen lokalen Volunteers selber geschrieben wurden), Theater gespielt (Themen der kleinen Rollenspiele waren vor allen Dingen Gewalt, Drogen und Alkohol und wie man damit umgehen sollte) und VERDAMMT GUT getanzt : Breakdance ! Nebenbei gab es dann auch noch leckere ROSA Hot Dogs :))
Auch der heutige Morgen war echt lustig. Henning und ich haben am Lifeskills-Programm teilgenommen, das ist eine recht kleine Gruppe mit Menschen unterschiedlichen Alters (vor allem Jugendliche, aber auch ältere Menschen). Wie der Name schon sagt, sollen einem dort Lifeskills – Lebensfertigkeiten – beigebracht werden. Heute wurde das Thema Stress behandelt: Was ist eigentlich Stress (dazu „durften“ wir uns ein paar Rollenspiele ausdenken, die Stress zu Hause, auf der Arbeit und in der Community darstellen), was kann man dagegen tun etc. Lustig wurde es dann als wir ein bisschen Yoga gemacht haben – den allbekannten Sonnengruß – um uns ein bisschen zu „entstressen“. (Die Entspannung wurde ein bisschen gedämpft weil ich es dabei irgendwie geschafft habe, mir meinen Zehennagel halb abzureißen...jaja) Danach wurde es sogar noch schöner, gegenseitige Massage war angesagt (oooh, das war so wundervoll !).. Leider war das dann alles viel zu schnell vorbei und dann gings auch schon los mit den ganzen Vorbereitungen für die Show.

Soo, jetzt noch ein bisschen was zu meiner Wochenendplanung ! Morgen kriegen wir höchstwahrscheinlich Besuch von Katrin, Samuel und Lisa, die Mirjam und ich auf unserem 2 wöchigen Vorbereitungsseminar in Hermannsburg kennengelernt haben. Die 3 wohnen hier relativ in der Nähe, in Mfuleni. Wie's war, dazu dann wenn ichs weiß. Samstag wollten wir 4 dann nochmal nach Cape Town, ein bisschen Stadtluft schnuppern. Sonntag geht’s dann in die Kirche und danach WANDERN. Ohoh, na hoffentlich steh ich das durch. Aber wahrscheinlich wird die Mühe mit sehr sehr schöner Aussicht belohnt :p

Naja so viel jetzt erstmal von mir !
Ich grüße euch alle !
Eure Franzi

Sonntag, 28. August 2011

Die Woche der Entscheidungen !


Hört sich das nicht wie ein extrem spannender Actionfilm an ? Ja, diese Woche kriegen wir nochmal den ganz großen Überblick über die Projekte und haben dann das Vergnügen uns irgendwie zwischen den ganzen Bereichen für genau eine Sache zu entscheiden.. Ziemlich schwierig, finde ich. Wenns nach mir ginge würde ich am liebsten aller 3 Monate mal wechseln, um möglichst an allem mitgewirkt zu haben. Man will dich schließlich nichts verpassen ! ^^ Naja, aber vielleicht ist es einfach besser, sich mit ganzem Herzen einer Sache zu verschreiben, um dann nach einem Jahr sagen zu können: Das kann ich jetzt verdammt gut.. oder auch nicht.
Die Projekte klingen alle spannend (obwohl das aktive Teilnahmen an den Gruppen wahrscheinlich einen wesentlich besseren Eindruck vermittelt als das, was man bisher durch andere durch kurze Gespräche erzählt bekommen hat.)
Deshalb wird die kommende Woche jetzt auch erstmal entscheidend sein. Morgen geht’s für Henning und mich in das PC-Trainingsprogramm, Julian und Mirjam werden am Life Skills Projekt mitarbeiten. Dienstag gibt’s dann kurze Einzelgespräche; jeder von uns unterhält sich mit Zain, der der Koordinator der ganzen Youth-Programme ist. AAAAHH, ein bisschen Angst habe ich davor schon... Das hörte sich alles fast wie ein Bewerbungsgespräch an („Wieso bist du hier? Was ist deine Motivation? Was kannst du gut?“). Drückt mir bitte die Daumen, dass mir was vernünftiges einfällt, vor allem, dass ich keinen totalen Black Out mit meinem Englisch habe :D
Ansonsten finde ich diese Einzelngespräche echt sinnvoll, Zain meinte, wir müssen hier „zu uns selbst finden“ und uns wohl fühlen in unserem Projekt. Seh ich eindeutig genauso !
Jaaa.. An einem anderen Tag werden wir 4 nochmal tauschen, dann geht’s für mich nochmal ins Life Skills Projekt. Und dann noch ins Leadership-Training – der Terminkalender ist erstaunlich durchstrukturiert und voll im Gegensatz zu der Woche davor. Finde ich super, vorher hing man immer so in der Schwebe..
Wie ihr seht kann ich jetzt erstmal nicht allzu viel zu den Programmen sagen, aber nach der Woche werde ich bestimmt bestens informiert und top vorbereitet sein (jaja...) !

Hmmm.. ganz schön lahm, was ich hier so erzähle. Deshalb jetzt noch eine kleine Anekdote aus meinem südafrikanischen Leben, die uns heute fast eine Stunde unseres Lebens gekostet hat..
Sonntag Mittag. Erfüllt und glücklich nach einem 2 stündigen Gottesdienst in Lavender Hill (der echt spitze war, mit ganz viel Musik! Leider nicht so schön war die Tatsache, dass ich tierisch erkältet bin und mir gefühlt aller 2 Minuten die Nase putzen musste) sind wir mit unserem Auto (jaaa, UNSEREM Auto – cool oder ?) zum Pick and Pay gefahren (das ist hier so der gängige Supermarkt). Ich brauchte dringend Taschentücher und die Jungs konnten derweil unsere ausgeliehenen DVDs zurückbringen. Blood Diamond ist übrigens ein super Film, lohnt sich!
Aber naja, ich schweife ab.... Also, wir Mädels kommen zurück zum Auto und sehen schon von weitem eine echt große Menschenansammlung, die sich um ein Auto geschart hatten, was (ausgerechnet) direkt vor unserem Parkplatz zum Stehen gekommen war. Von den Jungs haben wir dann erfahren, was passiert war: Eine ältere Dame war rückwärts ausgeparkt und hatte versehentlich das schwarze Auto (was nun vor unserem stand) geschrammt. Jeder, der jetzt sagen will : „Typisch Frau am Steuer“ verkneift sich das bitte ! Anstatt das jetzt jedoch irgendwie einigermaßen ruhig zu klären, steigt der junge Fahrer des schwarzen Wagens aus und tritt in das Auto der älteren Lady. Dann war natürlich für beide Partien Schluss mit lustig und es folgten recht amüsante Diskussionen und kleine Schubsereien.
Das an sich war natürlich jetzt nicht so wirklich die Nachricht des Tages, was uns alle aber wirklich amüsiert (und irgendwann dann genervt) hat, war diese große Menschenansammlung, die alle ihren Senf zum Geschehenen beitragen mussten. Ich hab wohl noch nie so viele Leute gesehen, die ihre Schaulust ganz öffentlich und ungeniert zur Schau stellen. Das wir 4 im Auto saßen schien auch keinen wirklich zu kümmern; es wurde sich einfach gegen unser Auto gelehnt und weiter fröhlich diskutiert. Irgendwann kamen dann Polizeiwagen (die nicht wirklich dazu beitrugen, dass sich die Sache klärte, sondern die Straße nur noch weiter verstopften – und auch ganz eifrig mit diskutierten). Die Story erreichte dann ihren Höhepunkt als sich heraustellte, dass der etwas überreagierende junge Fahrer gar keine Fahrerlaubnis hatte. Konsequenz daraus war dann, dass das Auto nicht mehr bewegt werden durfte, sondern irgendwann (nach ca. 45 Minuten) in einen Parkplatz geschoben wurde. Dann hatten wir ENDLICH genug Platz um wegzufahren.

So, jetzt aber mal wieder zurück zum Wesentlichen. Letzten Freitag wurden im Kindergarten alle Mütter eingeladen, damit sie sich eine kleine „Show“ ansehen konnten, die die Kleinen seit Wochen eigens für diese Tag vorbereitet hatten. Das war wirklich unglaublich süß: Es wurde gesungen und getanzt – Meine Gruppe hat das ganz super gemacht (nachdem sie die ersten paar Schrecksekunden überwunden hatten.. Tanzen vor sooo vielen Leuten – Wie ging der Tanz denn noch mal ?) !! Nach den Auftritten gab es dann noch Gebäck für die Mummys und für uns :)

Tut mir Leid, der Blogeintrag heute ist nicht wirklich gut strukturiert.. Mir ist grade noch eingefallen, dass wir am Mittwoch mit Marius und Uncle Willy bezüglich seines Visums-Antrags (er reist nämlich bald nach Deutschland) in Kapstadt waren und erstmals ein bisschen mehr von dieser echt wunderschönen Stadt gesehen haben. Es war wirklich sehr beeindruckend, obwohl wir in den 2 Stunden natürlich nur einen sehr kleinen Teil von der Stadt sehen konnten. Wir sind ein bisschen die Longstreet langgelaufen, die sich durch alte, bunte viktorianische Häuser auszeichnet – schade, dass ich den Fotoapparat nicht dabeihatte !! Danach haben wir noch einen kleinen Abstecher zum Green Market gemacht, das ist quasi DER Souvenirmarkt in Kapstadt. Von Vorteil war auch, dass es noch relativ früh am Morgen war und da noch nicht so viel los war. (Man wurde auch nicht so viel angequatscht von den Verkäufern, die wirklich sehr erpicht darauf sind, dir etwas zu verkaufen). Es gibt da sooo viele schöne ausgefallene Sachen, von Kleidung über Trommeln, bis hin zu Bildern und aus Dosen gefertigten Taschen. Wir haben uns auf jeden Fall vorgenommen, da noch ganz oft hinzugehen. Naja, dann war die Zeit auch leider schon wieder vorbei und wir sind wieder nach Hause gefahren (konnten dabei aber wenigstens noch den wunderschönen Ausblick auf den Kapstädter Hafen und das superblaue Wasser werfen – hach, war das schööön)


So, jetzt aber genug von mir erstmal – sonst habe ich ja bald gar nichts mehr zu erzählen !

Über Kommentare würde ich mich übrigens freuen (Appell-Ebene bemerkt ?)



Liebe Grüße aus dem derzeit sehr sonnigen und warmen Südafrika,
eure Franzi

Mittwoch, 24. August 2011

Soooo !



Unsere kleine „WG“ kann nun auch endlich mal ins Internet, wenn auch nur kurz...
Jetzt bin ich also schon 10 Tage in Südafrika. Und weiß eigentlich gar nicht, wo ich anfangen soll. All die kleinen Eindrücke und Erlebnisse zu beschreiben würde glaube ich schon jetzt einen Roman füllen, deshalb versuche ich einfach mal die letzten Tage und wichtigsten Momente für euch einzufangen :)

Zunächst natürlich erstmal der Flug. Von Frankfurt aus in einem riiiiesigen Doppeldecker-Airbus. Etliche Filme wurden geguckt, nicht allzu schmackhaftes Flugzeugessen verspeist, der Versuch zu schlafen irgendwann aufgegeben. Sehr übermüdet und mit einiger Verspätung trafen Mirjam und ich dann nach 10 Stunden Flug am Flughafen in Johannesburg ein. Erster Eindruck: Roter Sand, da wo Erde sein sollte, exotische Vögel, Bäume à la Italien – ansonsten das typische Chaos eines Flughafens. Hektische Blicke auf die Uhr, ohje nur noch eine Stunde, dann mussten wir schon im nächsten Flugzeug Richtung Cape Town sitzen. Wie das halt so ist, wenn man ganz dringend weiter muss, warteten wir eine halbe Ewigkeit auf unsere Koffer. Irgendwie hatten wir es dann aber doch noch hinbekommen, saßen abflugbereit im Flugzeug und hatten das unverhoffte „Glück“ zu erleben, wie es doch tatsächlich in Johannesburg schneit! (Was wirklich äußerst selten in Südafrika ist, wie Marius – der hier für uns zuständig ist – uns später dann sagte)
Abgesehen von Johannesburg schien sonst allerdings richtig schönes Wetter zu sein, was mir ermöglichte, den ganzen Flug über die Landschaft von oben beobachten zu können, die wirklich atemberaubend ist. Besonders beeindruckend war dann natürlich das Ankommen in Kapstadt, das Meer, der Table Mountain, strahlender Sonnenschein – besser hätte der erste Eindruck wirklich nicht sein können ! Am liebsten würde ich ein Foto mit hochstellen, aber das wäre wahrscheinlich ein bisschen viel für unser Internet :P

Naja, lange Rede, kurzer Sinn. Marius hat uns dann in unser neues Zuhause gebracht, den sogenannten „Business Park“ der New World Foundation (für alle, die das nicht wissen und meinen Infobrief nicht erhalten haben: Das ist die Organisation, bei der ich mich engagiere!). Der Business Park (bzw. die Farm) umfasst ein ziemlich großes Gelände, auf dem unser Haus (eine Art Bungalow), ein weiteres Haus für andere Freiwillige, einige Schuppen, die an Einheimische vermietet wurden um dort Werkstätten aufzubauen und das Haus von Elvira und Ulrich Kummer, ein deutsches Ehepaar, was nun schon seit 3 Jahren hier wohnt, mit der NWF zusammenarbeitet und für uns Ansprechpartner ist. Ich bin echt positiv überrascht, wie groß unsere Wohnung ist. Wir haben drei kleine Badezimmer, eine Küche, ein sehr großes Ess- und Wohnzimmer und 4 kleine Schlafzimmer. Mein Blick aus dem Fenster ist wirklich sehr sehr schön: Ich gucke auf einen kleinen See mit ganz vielen Vögeln, dahinter die riesigen Berge. Neben uns vieren wohnt hier auch noch eine Katze (JUHUUU!). Einziger Nachteil hier: Es ist wirklich schweinekalt im Haus, selbst wenn es draußen recht warm ist. Daran muss ich mich erstmal gewöhnen, denn generell sind die Häuser hier einfach nicht so gut isoliert. Gott sei Dank haben wir hier viele Kirschkernkissen und Wärmflaschen und viele Wolldecken, so lässt es sich dann eigentlich doch ganz gut aushalten :)
Auch das WG-Leben ist bis jetzt noch recht entspannend. Wir verstehen uns alle gut und jeder packt mit an :)

Naja, komme ich jetzt vielleicht lieber mal zum eigentlich Wichtigen: Was haben wir bisher hier so gemacht....
Zunächst haben wir die wichtigsten Mitglieder der New World Foundation in einem „Staff Meeting“ kennengelernt. Während dieses Meetings konnten wir schonmal einen gewissen Überblick über die verschiedenen Projekte der New World Foundation bekommen. Training for Woman, Soccer Progam, Lifeskills Projekte, Computertraining, der „Crash“ (der Kindergarten) und vieles vieles mehr. Im Moment ist die NWF gerade dabei, neue Strategien und neue Projekte aufzubauen, weshalb sich die Staff Mitglieder in den jetzigen 2 Wochen ganz viel treffen und sogenannte „operational plans“ ausarbeiten müssen. Aus dem Grund hat vor allem Marius momentan noch nicht allzu viel Zeit mit uns verbringen können. Normalerweise bekommen die Volunteers nämlich erstmal eine richtige Einführung und die Projekte und einfach auch ein paar Informationen über Cape Town und Südafrikas Geschichte. Das bekommen wir halt jetzt alles so langsam in einzelnen Schüben mit, ist aber nicht so schlimm.
Bisher waren wir jetzt schon 4 mal im Crash und dort gefällts mir momentan auch am Besten. Die Kleinen (2-5 Jahre) sind einfach unglaublich süß. Es gibt 4 Klassen, die jeweils nach Alter und der Sprachzugehörigkeit – entweder Afrikaans oder English – aufgeteilt sind. Ich bin in einer Afrikaans Klasse mit 4-5 Jährigen. Es herrscht ein ziemlich großer Lärm. Was mir vor allem aufgefallen ist ist die große Anhänglichkeit der Kinder. Jeder möchte ganz viel Aufmerksamkeit bekommen, nimmst du ein Kind Huckepack brauchst du nicht lange warten und es springen ca. 5 weitere auf dich drauf. Auch wenn das auf die Dauer sehr anstrengend ist genieße ich das wirklich sehr. Du kannst den Kindern hier einfach eine riesige Freunde machen, einfach nur wenn du ihnen etwas Aufmerksamkeit schenkst und dich von ihnen knuddeln lässt. Ihr Verhalten lässt sich vor allem mit ihrem sozialen Hintergrund erklären, wie uns auch Marius erklärt hat. So gut wie jeder hier aus Lavender Hill hat eine schlimme Geschichte zu erzählen. Alkohol, Drogen, Gangkriminalität und häusliche Gewalt bestimmen das Leben vieler Menschen hier. Bei all dieser Hoffnungslosigkeit bekommen die Kinder oft nur wenig Aufmerksamkeit von zu Hause, werden von ihren Eltern auch einfach ganz anders behandelt, als ich es aus Deutschland und von meiner Familie kenne.
Die Zeit im Kindergarten ist deshalb für viele Kinder die einzige Möglichkeit einmal aus ihrer schwierigen Lebenssituation auszubrechen und für einige Stunden zusammen mit anderen Kindern zu basteln, zu singen und zu spielen.
Ein typischer Kindergartentag läuft meistens so ab: Zunächst wird an kleinen Gruppentischen gebastelt, gemalt oder gepuzzlet. Die Kinder sollen dabei spielerisch Dinge wie das Alphabet oder die Zahlen lernen. Dann gibt es eine kleine Pause, in der die Kinder mit Bauklötzen usw. spielen können. Dann gehen alle Kinder auf Toilette und Händewaschen. Danach gibt es Lunch (davor wird natürlich gebetet!). Dann wird wieder gearbeitet oder gesungen/getanzt. Großes Highlight ist dann immer die Pause im Außenbereich, wo die Kinder klettern können. Wir spielen dann immer „Catch me“ oder „Swing me around, Franzi“ (→ Was auf die Dauer wirklich anstrengend ist :D)
Nach dieser Pause wird dann geschlafen und dann werden die Kleinen abgeholt.

Ohje, ich könnte noch ewig so weiterschreiben, aber das ist eindeutig zu viel für einen einzigen Blog-Eintrag ! Deshalb gibt es wann anders mehr.

Liebe Grüße aus Südafrika,
eure Franzi !

Montag, 22. August 2011

Sorry sorry sorry !!

Hey ihr Lieben :)
Ich wollte euch erst einmal nur vorwarnen: Momentan haben wir hier noch kein Internet zur Verfügung und wenn doch, dann nur sehr sehr selten, vllt mal ein paar Minuten lang... Deshalb habe ich leider grade keine Zeit für einen längeren Post. Momentan versuchen wir, einen Internetstick aufzutreiben, aber immer wenn wir bei den Shops sind ist das Internet down... ^^

Also, noch ein wenig Geduld !! Wir haben schon einiges erlebt, also freut euch schonmal darauf :P


Liebe Grüße , eure Franzi !

Montag, 8. August 2011

Vorbereitungsphase

So, nun habe auch ich mich endlich mal daran gesetzt, einen Blog zu erstellen. (Kaum zu glauben, dass ich alleine schon 30 Minuten brauche um mich für ein Hintergrundbild zu entscheiden)
In ein paar Tagen geht es also los, das große Abenteuer ! Südafrika. Die Gefühle kochen, ganz viel Vorfreude und Neugier aber irgendwie auch Angst, das alles hier zurückzulassen.
Koffer packen... lezte Vorbereitungen treffen...
Überlegen, was man hier reinschreibt.

Irgendwie bin ich schon mit meinem Latein am Ende ! Ohje, ich hoffe das steigert sich noch. Schließlich will ich euch doch von meinen ganzen Erfahrungen berichten, die ich in Lavender Hill machen werde.

Eure Franzi